Geben!
Vier Uhr morgens, der Wecker klingelt und ich lasse den ersten Fluch los……….
Was für eine Gotterbärmliche Zeit.
Mein erster Blick, aus dem Fenster, die Nase rausstrecken und schauen was macht das Wetter.
Es ist eisig, der Wind pfeift und die Bäume sind mit Frost überzogen.
Na klasse, das auch noch, schnell unter die Dusche, ein Kaffe trinken und ab in die Dienstkleidung.
Das Auto, na klar wie sollte es auch anders sein zugefroren. Umwelt schonen, sicher doch, aber nicht bei diesen Temperaturen. Ich starte es und lass es warm laufen, in dieser Zeit kratze ich es frei und ein Fluch nach dem anderen entfährt meinen Lippen.
Ich spüre meine Finger nicht mehr, auch meine Füße fühlen sich schon taub an.
Ich weiß genau was auf mich zukommt, kaum angekommen an meiner Dienstelle, hole ich die Schlüssel und alle Informationen die ich für meinen Dienst benötige.
Jetzt kommt das was ich am meisten hasse, ich tausche mein warmes, aufgetautes Auto gegen den Dienstwagen, dieser ist eisig und zugefroren und die ganze Kratzerei geht von vorne los.
Meine Laune war im Keller, ambulante Pflege, Regen, Wind, Schnee und Hitze, eigentlich schimpfe ich über jedes Wetter.
5Uhr 30 steh ich vor der Tür meiner ersten Patientin, sie hat Krebs im Endstadion, auch Finale genant, was für ein schrecklicher Ausdruck. Gerade mal 42 Jahre ist sie alt, es tut weh sie so zu sehen.
Ich steh an ihrem Bett, kurze Begrüßung, sie ist morgens immer sehr müde und kaum ansprechbar.
Sie lächelt, ein lächeln mit blitzenden Augen, das ich schon lange nicht mehr bei ihr gesehen habe.
Etwas ist passiert, aber was? Sie strahlen ja heute so, sag ich zu ihr, sie nickt, aber keine Antwort. Ich hänge die Infusion an, wechsele den Verband und sie lächelt.
Jetzt wird mir ganz mulmig zu mute und vorsichtig frag ich sie noch mal, was denn los sei.
Keine Antwort.
Ich trage meine Leistung in die Doko ein und will mich verabschieden.
Der Nikolaus war da, sagt sie wie aus heiterem Himmel, er hat ein Geschenk für sie auf den Tisch gestellt, dabei strahlt sie wie schon lange nicht mehr und das Blitzen in ihren Augen , als wenn alle Sterne dieser Welt funkeln, es ist überwältigend.
Gerührt, spüre ich wie mir die Tränen in die Augen steigen, sie wird sterben und ihre größte Freude ist es mich zu beschenken.
Ich stammelte einen Dank .Vor der Tür blieb ich stehen und heulte.
Geben, nicht nehmen, die größte Freude die ein Mensch haben kann.
Konni